Ein erfolgreiches Jahr geht zu Ende..

Das Jahr 2022 war für unseren Verein äußerst erfolgreich:
Das Konzert mit den Wiltener Sängerknaben im Juni, der Christkindlmarkt im November und auch die Reise nach Simbabwe im Sommer war ein Riesenerfolg!

All das und noch viel mehr wäre ohne Ihre Hilfe niemals möglich gewesen!!

Wir sind Ihnen sehr dankbar für Ihre tatkräftige Unterstützung!!

Im neuen Jahr geht es gleich mit einem Infoabend weiter! Wir haben viel zu berichten…

Wir werden wieder tolle Fotos und Videos vom Kinderdorf zeigen und auch sonst haben wir ein paar Neuerungen, die wir gerne mit Ihnen teilen würden.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen zum Infoabend am Mittwoch 18.1.2023 um 19 Uhr in der Praxis von Arno Pechhacker (Danke Arno!) in der Hunoldstraße 12, 6020 Innsbruck

Falls Sie noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk sind – die Ziegelstein und Ziegenaktionen laufen immer noch – wir stellen Ihnen gerne eine Urkunde aus, die sie an Ihre Liebsten verschenken können. Weitere Infos finden sie HIER

Wir wünschen noch eine schöne Adventszeit, frohe Weihnachten und alles Gute für das neue Jahr!

Der Vorstand von Kurima – neues Leben für Simbabwe

Reise nach Simbabwe Sommer 2022

Im Sommer 2022 durften wir wieder nach Simbabwe fliegen, um dort mit den Menschen zu leben und mitzuarbeiten. Dieses Mal war es ganz anders und noch schöner dort zu sein – weil schon die ersten Kinder im Kinderheim eingezogen waren und wir die Kinderdorfmutter, Mama Faith kennenlernen durften. Das Dorf strotzt vor Lebensfreude und Energie, wie das folgende Video zeigen wird.

Die Kinder, Angestellten und freiwilligen Helfer singen ihr Lieblingslied „Delighted“

Als wir ankamen, lebten im Faith Farm Children´s Home drei Buben – als wir wieder abreisten waren zwei Kinder dazu gekommen, nämlich ein 9 Monate altes Baby und ein 14-jähriges Mädchen.

Neue Kinder in einem Kinderheim aufzunehmen ist immer eine sehr schöne und gleichzeitig traurige Sache – zum einen sind wir froh, dass wir mehr Kindern ein schönes Zuhause geben können. Zum anderen sind wir traurig, wenn wir die Hintergründe ihrer Lebensgeschichte hören. Für Martin, Anja, Sam, Valentina, David und mich war es eine sehr spannende und emotionale Zeit. Es wurde viel gelacht, getanzt, getrommelt, gesungen, gebetet, gekocht, gebastelt, gespielt… ja sogar einen Spielplatz haben wir gemeinsam mit den Kindern geschaffen! Das war harte Arbeit, doch alle halfen mit und es schweißte uns alle noch mehr zusammen.

Da das Kinderdorf noch nicht als solches registriert wurde und die Kinder quasi als Pflegekinder bei uns sind, wollen wir sehr vorsichtig mit ihren Geschichten und Namen umgehen. Deshalb haben wir sie bis jetzt noch nicht näher vorgestellt. Beim nächsten Infoabend, der voraussichtlich am 18. Jänner 2023 stattfinden wird (save the date!), werden wir Ihnen die Kinder und Mitarbeiter vorstellen.

Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass die beiden Kinder, die zuletzt im Kinderdorf eingezogen sind, niemals zu uns gefunden hätten, wenn wir nicht dort gewesen wären und kein Auto gehabt hätten. Das Jugendamt hatte nämlich schon sehr lange von ihren schwierigen Lebensumständen gewusst, doch es war den Beamten nicht möglich, die Kinder abzuholen, da sie kein Fahrzeug besitzen und die Kinder abgelegen lebten. Glücklicherweise hatten wir ein Fahrzeug ausgeliehenen, so konnten Martin und Mama Faith die Kinder mit den Beamten des Jugendamts abholen.

Die fünf Kinder sind alle gesund und sehr glücklich über ihr neues Zuhause. Ihre Mama kümmert sich rührend und liebevoll um sie. Für jedes der Kinder konnte bereits eine Patenfamilie gefunden werden. wir sind den Familien sehr dankbar, dass sie unsere Kinder so großzügig unterstützen. Wir konnten auch schon die ersten Briefe von den Kindern mit Nachhause nehmen und den stolzen Paten übergeben. Die Freude auf beiden Seiten ist riesig. Die Patenschaften dienen vor allem der Finanzierung von Schulgeldern, Schuluniformen, Büchern, medizinischer Versorgung etc. Bei Babys und Kleinkindern werden die Spenden für Babymilch, Windeln etc. verwendet.

Seit September gehen alle vier älteren Kinder, zur Schule. Sie haben einen sehr weiten Schulweg. Sie müssen morgens und abends jeweils eine Stunde und 20 Minuten zu Fuß gehen! Nach einem langen Tag in der Schule waschen sie dann noch ihre Schuluniformen, machen ihre Hausaufgaben und arbeiten bei den alltäglichen Aufgaben zuhause mit. Die Kinder sind alle sehr fleißig und helfen ihrer Mutter und auch dem Bauern Sixtus gerne.

Schon um 5 Uhr 30 morgens stehen sie auf – helfen beim Auskehren und Wischen der Hütten, beim Feuerholz sammeln, Kochen usw. Dem Bauern Sixtus helfen sie, wenn sie frei haben beim Waschen, Füttern und Hüten der Ziegen. Seit August arbeitet von Montag bis Freitag auch ein Gärtner im FFCH, er hat seither Wunder bewirkt – nun können alle Bewohner des Kinderdorfes im Garten frisches Gemüse und Kräuter ernten. Natürlich helfen aber auch alle mit beim Gießen, Jäten und Pflegen des Gartens. Alle wissen, dass sie ein gutes Leben nur durch gemeinsame Arbeit erreichen können.

Auch der Bauer und seine Familie helfen mit, wo sie können. Sixtus konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf die Zucht der Ziegen – ein paar Ziegenkids erblickten in der Zeit, in der wir dort waren, das Licht der Welt.

Des Weiteren wurde ein junger Mann, namens Trust als Nachtwächter und Helfer für Sixtus eingestellt. Wir kennen Trust schon seit vielen Jahren. Er wuchs in dem Kinderheim auf, in dem Martin und ich früher gearbeitet haben. Trust ist ein gottesfürchtiger und vertrauenswürdiger, junger Mann – sein Name passt also zu ihm. Wir freuen uns, dass wir ihm diese neue Aufgabe geben konnten. Er wird den Kindern auch ein gutes Vorbild sein – von ihm können sie lernen, dass sie trotz eines schwierigen Start ins Leben, ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können.

Nach dem äußerst erfolgreichen Konzert der Wiltener Sängerknaben im Juni 2022, war der Aufbau des Administrationsgebäudes einer der Hauptgründe für unsere Reise! Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Baumaterialen, konnten die Bauarbeiter dann endlich nach zwei Wochen beginnen zu bauen, mittlerweile ist das Gebäude so gut wie fertiggestellt. Das Gebäude verfügt über ein Büro, ein Schlafzimmer für die Leitung, eine kleine Küche, ein Badezimmer und einen Lagerraum. Vom Büro aus hat man einen guten Überblick auf das gesamte Kinderdorf. Schon bald werden Mama Nomsa und Uncle Ray, die sich im Moment die Leitung des Kinderdorfes teilen dort ihre Büroarbeit verrichten können.

Um dies zu tun, benötigen wir Strom – bis jetzt wird nur der Brunnen durch Solarenergie betrieben und die größte Hütte in der Mitte (Küche und Aufenthaltsraum) verfügt über Strom für Licht und für das Aufladen von Handys und Taschenlampen. In all den anderen Hütten gibt es bis jetzt keinen Strom. Die Kinder und Angestellten müssen Abends und in der Nacht Taschenlampen verwenden, um beispielsweise zur Toilette zu gehen. Ab 18 Uhr ist es in Simbabwe dunkel!

Die Hütten sind nun zum Großteil möbliert – es fehlt jedoch noch an Regalen, Sitzgelegenheiten, Schränken etc. Leider haben wir auch noch keinen Gasherd – bis jetzt wird meist am Feuer gekocht, was sehr zeitaufwändig ist.

In den nächsten Monaten wollen wir folgende Ziele verfolgen:

  • – Die Registrierung des Kinderdorfes (Dazu wird Martin nach Simbabwe fliegen müssen)
  • – Kauf eines Fahrzeuges
  • – Ausbau der Farm / Beginn des Verkaufs von Ziegen und Start neuer Projekte vor Ort, wie zum Beispiel – Hühnerzucht zum Verkauf von Hühnerfleisch und Eier.
  • – Strom durch Solarpanele für das ganze Dorf
  • – Aufnahme weiterer Kinder

Wir sind stolz auf das schönes Faith Farm Children´s Home, wir haben schon sehr viel geschafft, aber es ist noch viel zu tun.

Wir danken Ihnen für Ihre kontinuierliche Unterstützung, nur gemeinsam können wir diesen und noch mehr Kindern ein neues und sicheres Zuhause schenken.

Nicole

Faith Farm Children´s Home Update Februar 2022

Der Aufbau des ersten Kinderdorfes für zehn Kinder hat im März 2021 begonnen und wurde Ende des Jahres 2021 fertig gestellt. Das Kinderheim ist nun bezugsbereit. Da wir noch kein Administrationsgebäude erbauen konnten, ist das Kinderheim noch nicht registriert. Wir können jedoch Kinder als Pflegekinder aufnehmen. Dafür haben wir eine Betreuerin namens „Faith“ eingestellt. Mama Faith lebt seit Mitte Jänner 2022 im Faith Farm Children´s Home. Sie hat die Hütten geputzt und bezugsbereit gemacht. Nun wartet sie dort auf die ersten Kinder, die vom Jugendamt überstellt werden müssen.

Martin mit Mama Faith

Sobald wir genügend finanzielle Mittel haben, werden wir ein Administrationsgebäude errichten, damit das Heim offiziell registriert werden kann.

Die acht unterschiedlich großen Hütten sind alle verputzt, gemalt und gefliest. Es sind auch einige Möbelstücke vorhanden – Betten, Tische, Stühle usw.

Im Außenbereich des Dorfes befindet sich ein Waschbecken mit Waschrumpel, wo die Mutter und die Kinder ihre Wäsche waschen können.

Die zwei Badezimmer, die Küche und die Hütte der Mutter verfügen über fließend Wasser in den Waschbecken, Toiletten und Duschen. Das Abwasser wird in einem Abwassersystem gesammelt und gefiltert.

Als Martin im Januar 2022 vor Ort war, herrschten starke Regenfälle, was zu dieser Zeit normal und auch gut ist. Allerdings floss das Regenwasser direkt auf das Dorf zu, deshalb mussten die Hütten mit Betonumrandungen geschützt werden.

Dank des Regens lebten auch die Felder wieder auf. Es konnte ein großes Feld mit Mais angepflanzt werden – damit sollte der tägliche Bedarf an Sadza (Brei aus Maismehl, der täglich gekocht wird) gedeckt sein. Außerdem wachsen Kräuter, Zwiebel, Tomaten, Kohlgemüse und Obst in der Farm. Bauer Sixtus und seine Frau Maiane kümmern sich nicht nur um die Felder, sonder auch um 37 Ziegen, 53 Hühner, einen Hahn und 27 Küken. Im Januar wurde auch ein Bad für die Ziegen gebaut, in dem der Bauer die Ziegen regemäßig waschen und von Zecken etc. befreien kann.

Wir sind sehr froh, dass wir es trotz der schwierigen Zeiten geschafft haben, das erste Kinderdorf aufzubauen und hoffen, dass die Bürokratie mit dem Jugendamt nicht zu lange dauern wird, damit zumindest ein paar Kinder bald in dieses schöne Zuhause einziehen können. Wir bedanken uns bei all unseren Vereinsmitgliedern, Sponsoren und Spendern für Ihre Unterstützung. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft auf Ihre Hilfe zählen können.

Alles Liebe,
der Vorstand von Kurima

Das Jahr 2021 – Ein Rückblick

Wie immer zum Jahresende blicken wir zurück auf die vergangenen 12 Monate. Einfach war es für uns alle nicht, doch wir wollen uns nicht beklagen. Wir haben wirklich sehr viel geschafft und sind dankbar, dass wir einige Wochen in Simbabwe verbringen durften.

  • Das erste Kinderdorf wurde fertiggestellt und es wird noch dieses Monat eine Kinderdorfmutter eingestellt. Da wir aus finanziellen Gründen noch kein Bürogebäude bauen konnten, wird die Mutter, vorerst „nur“ fünf oder sechs Kinder als Pflegekinder aufnehmen. Die ersten Kinder sollen das Kinderdorf zum Jahresende beziehen. Mama Nomsa und Onkel Ray sind derzeit auf der Suche nach einer geeigneten Person, die für die Kinder sorgen kann. Es gibt in Simbabwe viele ausgebildete Menschen und wir haben bereits einige Frauen gefunden, die wir zum Vorstellungsgespräch eingeladen haben. Leider sind viele von ihnen so arm, dass sie sich die Reise nach Harare mit dem Bus nicht leisten können. Die Lage in Simbabwe ist also nach wie vor sehr kritisch. Der Großteil der Menschen lebt unter der Armutsgrenze. Wir sind jedoch überzeugt, dass wir bald eine geeignete Dame für die Aufgabe als Kinderdorfmutter finden werden.
  • In den letzten Wochen wurde noch am Feinschliff gearbeitet – auch das Abwassersystem wurde fertig gestellt. Die Fassaden der Hütten werden nun noch fertig gemalt. Sie sind also soweit bezugsbereit, allerdings fehlen noch Möbel. Den Ziegen scheint es gut zu gehen:

Da wir Corona-bedingt keine Veranstaltungen machen durften und auch nicht wissen, wie es im Jahr 2022 aussehen wird, sind wir besonders auf Ihre Spenden bzw. Mitgliedsbeiträge angewiesen.

Wir bitten Sie daher Ihren Mitgliedsbeitrag von 25 Euro für das Jahr 2021 einzuzahlen, falls Sie dies noch nicht gemacht haben.

Falls auch Sie Mitglied werden wollen: HIER finden Sie alle Informationen und das Anmeldeformular. Bei Fragen, können Sie sich gerne bei den Vorstandsmitgliedern melden.

Ein herzliches Danke an all unsere Mitglieder!

In den vergangenen Monaten haben sich einige Menschen gemeldet, die sich für eine Patenschaft interessieren. Falls auch Sie Interesse haben, ein Kind in Simbabwe langfristig und monatlich zu unterstützen, dann melden Sie sich bitte bei uns. Die Patenfamilie wird im Laufe der Jahre von dem Kind immer wieder Post erhalten und die Entwicklung des Kindes so miterleben. Natürlich können Paten auch Briefe, Fotos und/oder kleine Geschenke nach Simbabwe mitschicken, wenn jemand von uns hinfliegt. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Weiterhin gibt es auch die Möglichkeit Ziegen und Ziegelsteine zu spenden! Für weitere Informationen klicken Sie bitte HIER.

Zum Schluss hier noch ein paar Fotos vom Aufbau des Kinderheims und von unserer Reise im Sommer 2021:

Den Reisebericht von Nicole finden Sie HIER

Folgen Sie uns bitte auch auf Instagram und Facebook – dort finden Sie immer aktuelle Bilder und Videos. Bitte teilen Sie unsere Beiträge oder verlinken Sie uns. Sie helfen uns damit, unseren Bekanntheitsgrad zu erweitern.

Mama Nomsa bedankt sich für IHRE Unterstützung

Wir hoffen, dass wir bald wieder einen Informationsabend machen können, um Ihnen mehr Fotos und Video zeigen zu können.

Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr wünscht der Vorstand von Kurima!

Danke für Ihre Unterstützung!

Faith Farm Children´s Home Update September 2021

Im Sommer 2021 war es endlich so weit – wir konnten wieder nach Simbabwe reisen. Martin war insgesamt 7 Wochen dort, Anja, ich und unsere beiden Söhne reisten Anfang August nach und blieben 4 Wochen.

Die meiste Zeit verbrachten wir in Chegutu und konnten beim Aufbau des ersten Kinderdorfes (insgesamt sollen drei Dörfer in Zukunft entstehen) dabei sein.

Der Baufortschritt in dieser kurzen Zeit war enorm. Als wir ankamen hatten erst drei Hütten ein Dach. Als wir nach Hause flogen, fehlte nur mehr bei zwei von den acht Hütten das Dach. Während unseres Aufenthaltes konnten wir sogar schon in der Hütte der zukünftigen Mutter schlafen. Diese war schon komplett fertig gestellt – auch ein Badezimmer befindet sich dort und die Toilette und Dusche wurde mit fliesendem Wasser ausgestattet. Es war eines der größten Highlights für mich, als ich zum ersten Mal die Klospülung betätigte und diese funktionierte!

Dinge, die für uns in Europa so normal sind, sind dort eine große Herausforderung und ein Segen, wenn man sie hat. Der Bauer Sixtus und seine Frau benutzen jeden Tag ein Plumpsklo – zumindest wurde für sie ein richtiger Klositz installiert. Aber man lernt auch sehr schnell mit weniger zurecht zu kommen und vermisst den Luxus, den wir in Österreich haben nicht wirklich. Es tut sogar gut, mal ohne Strom und Internet zu leben. Man entwickelt einen gesunden Tagesrhythmus, da man früh schlafen geht (ab 18 Uhr ist es dunkel und im Winter auch kalt) und man steht früh wieder auf. Als wir ankamen war es anfangs noch frisch, am Abend und in der Nacht sogar richtig kalt. Aber nach zwei Wochen war es untertags schon richtig heiß – 31 Grad – der Frühling war also angekommen. Nur in Harare, in der Hauptstadt ist es eigentlich fast immer kühler.

Der Alltag im Faith Farm Children´s Home sieht ungefähr so aus:

Sixtus kümmert sich um die Tiere, vor allem um die Ziegen, da diese aufs Feld müssen, er geht also mit ihnen raus und passt auf, das kein Tier abhanden kommt. Martin und Sixtus haben für die 30 Ziegen einen Stall aus Holz und getrocknetem Gras gebaut, damit sie mehr Platz haben. Auch die Hühner und die drei Welpen haben einen neuen Schlafplatz bekommen. Die Frau von Sixtus hilft im Garten mit und kümmert sich um die Kinder und um das leibliche Wohl ihrer Familie.

Auch Anja und ich halfen beim Kochen am Feuer mit – ein schwieriges Unterfangen, da sich die Tiere meistens frei bewegen und vor allem die Hühner schwer vom Essen wegzuhalten sind. Das Waschen mit der Hand war auch eine Herausforderung für uns. Die Wäsche wird nämlich wirklich sehr schmutzig vom ganzen Dreck und Staub, in dem man sich den ganzen Tag befindet. Also hatten auch wir vormittags meist genug Arbeit mit Wäsche waschen, kochen und unsere Hütte aufräumen. Ein Haus sauber zu halten ist nicht einfach, wenn überall Sand liegt. Wenn das Kinderheim fertig gebaut ist, wollen wir unbedingt einen Rasen anlegen.

Bevor die Dusche funktionierte, mussten wir mit einem Kübel baden – Wasser vom Brunnen holen, Wasser aufwärmen und sich so gut wie möglich waschen. „Wie sollen wir uns eigentlcih die Haare waschen?“, fragte mich Anja einmal ganz verlegen. Meine Antwort: „Einfach den Kopf in den Kübel stecken, Haare nass machen und waschen!“ Die einfachsten Dinge, werden dort zur Herausforderung, bis man sich eben daran gewöhnt hat. Alles dauert etwas länger, aber Stress hatten wir (und auch die anderen) zum Glück keinen, also konnten wir diese ungewöhnliche Situation genießen und oft herzhaft über uns selbst lachen.

Der Aufbau der acht unterschiedlich großen Hütten ist also voll im Gange. Moses, der Bauleiter und seine 6 Mitarbeiter (seine Brüder und ein Cousin) arbeiten unermüdlich, von 7 Uhr morgen bis 18 Uhr abends, wenn die Sonne untergeht – meistens sieben Tage die Woche. Sie sind alle weit von ihren Familien entfernt, arbeiten sehr hart und haben trotzdem immer ein Lächeln und einen Scherz auf den Lippen. Jedes Mal wenn wir an ihnen vorbei gingen, begrüßten sie uns freundlich und lernten vor allem Anja neue Shona Begrüßungen und Wörter.

Die erste Nacht in Chegutu fühlte ich mich ein bisschen unsicher und schlief nicht gut. Doch die beiden großen Hunde Lion und Shumba beschützten und bewachten unsere Hütte meist die ganze Nacht – so fühlten wir uns sicher und hatten keine Angst. An unserem vorletzten Abend wollten uns die Bauarbeiter etwas vorführen. Wir waren sehr gespannt und dachten, sie wollten uns einen traditionellen Tanz zeigen. Zu unserem Erstaunen führten sie uns alle mögliche Karatetricks vor. Wir waren begeistert und fühlten uns natürlich noch sicherer. Moses, der älteste Bruder, der auch der Chef von allen ist, ist ein sehr liebenswürdiger und ehrlicher Mann – ein großartiger Führer für seine Schützlinge. Er hat den schwarzen Gürtel in Karate und lernt es den anderen. So haben sie einen Ausgleich zur Arbeit und verbringen ihre Freizeit mit sinnvollem Training. Meistens stehen sie um 3 Uhr früh auf und trainieren eine Stunde. Auch Abends wird oft noch beim Lagerfeuer trainiert. Wir waren überaus beeindruckt von ihrer Motivation und ihrer positiven Einstellung.

Während der vier Wochen, die wir dort verbracht haben, arbeiteten die Männer vor allem an der größten Hütte, welche als Küche und Aufenthaltsraum dienen wird. Sie hat einen Durchmesser von 9 Metern. Als sie fertig gemauert war, arbeiteten sie ein paar Tage lang am Dach, anschließend wurde sie innen und außen verputzt. Es war wirklich toll, jeden Tag den Baufortschritt mitzuerleben.

Anja und ich halfen Mai Ane (Frau von Sixtus) dabei einen Zaun für den Garten zu bauen, damit die Hühner und Ziegen nicht alles abfressen können. Dabei verwendeten wir auch Äste und getrocknetes Gras bei dem wir aufpassen mussten, dass sich keine Schlangen darunter versteckten.

Wir waren an vielen verschiedenen Orten, aber die Kinder genossen die Zeit in Chegutu am meisten. Dort hatten sie Platz zum herumlaufen, sie machten Feuer, sie spielten mit Sand und mit den Tieren – naturverbunden und ohne Spielsachen ist es für die Kinder am Schönsten.

Abends kochte Mai Ane immer für alle Sadza (Maismehlbrei) mit Gemüse, Bohnen, Fisch oder Fleisch. Wir saßen am Boden, am Lagerfeuer, unterhielten uns schauten in den Sternenhimmel der zum Greifen nah schien. Am ersten Abend, als wir mit unseren Taschenlampen am Weg zu unserer Hütte waren, blieb Anja auf einmal stehen und zeigte erstaunt zum Himmel. Sie traute ihren Augen nicht und fragte verblüfft: „Ist das echt die Milchstraße?“ Als wir nickten konnte sie es kaum glauben. Es war wirklich wunderschön. Auch der Vollmond und die Sonnenuntergänge sind dort wunderschön – fast kitschig. Ein weiteres Erlebnis war, dass wir Abends Löwen hörten – das Brüllen klang als wären sie nur ein paar Meter von uns entfernt. Aber tatsächlich leben sie ungefähr 5 Kilometer vom Kinderheim entfernt in einem kleinen Nationalpark, den wir dann auch mal besuchten.

Obwohl wir vor der Reise sehr aufgeregt und auch besorgt waren, vor allem wegen der angespannten (Covid-) Situation, war die Zeit unglaublich schön und einfacher als wir es uns vorgestellt hatten. Natürlich war es teilweise anstrengend, da wir mit sehr viel Gepäck reisten (Anja, die Kinder und ich brachten 8 Koffer nach Simbabwe, mehr als die Hälfte davon Spendengüter für das Kinderheim) und auch oft zu verschiedene Orte mussten. Überall mussten wir unsere Lebensmittel, warmen Decken und Kübel zum Baden mit hinnehmen. Doch wir waren ein gutes Team, meist gut drauf und alle kerngesund, worüber wir sehr froh waren. Wir sind dankbar für jedes Erlebnis, jede Person, die wir treffen konnten, jede Arbeit, die wir verrichten konnten. Wir sind uns sicher, dass wir nächstes Jahr wieder hinfliegen werden!

Am 10.12. werden wir voraussichtlich wieder beim Dinnerclub in Innsbruck kochen. Sarah Wegscheider wird für Kurima singen und wir werden über unsere Reise berichten. Genauere Informationen dazu folgen noch.

Danke für Ihre Unterstützung, ohne welche wir unseren Traum vom eigenen Kinderheim nicht verwirklichen könnten.

Alles Liebe inzwischen,

Nicole

Unsere Patenkinder Ropa & Kupa

Während unseres letzten Aufenthaltes in Simbabwe, konnten wir unsere Patenkinder Ropa und Kupa, die beide in Bohera leben, im August 2021 besuchen.

Kupa, der aufgrund seiner körperlichen Beeinträchtigung (Wasserkopf und offenes Rückenmark bei der Geburt) leider immer noch nicht stehen und gehen kann, geht es soweit sehr gut. Er ist ein aufgeweckter Junge, „a little monkey“ nannte ihn seine Tante liebevoll, da er ständig quatscht und nie still sitzt – er kann sich durch Robben fortbewegen oder wird von seinen Eltern oder seinen Brüdern getragen. Er freute sich sehr über die Geschenke, die wir für ihn von seinen Pateneltern aus Tirol mitgebracht hatten. Auch für seine beiden Brüder gab es kleine Geschenke und einen Brief für die ganze Familie, damit sie ihre Familie in Tirol besser kennenlernen konnten. Die monatliche Unterstützung durch die Patenschaft, ermöglicht den Eltern, Kupa immer wieder untersuchen und behandeln zu lassen. Die Mutter, die seit Jahren krank ist und einen Tumor im Knie hatte, arbeitet sehr hart, doch auch sie bräuchte finanzielle Unterstützung, um ihre Behandlung fortsetzen zu können. Der Vater arbeitet nicht weit entfernt von ihrem Zuhause auf der kleinen privaten Farm von Martin und Nicole und hat so ein kleines Einkommen. Vorher arbeitete er weit entfernt und konnte nur selten nachhause kommen. Zumindest ist die Familie nun zusammen und der Vater kann seine Frau mehr bei der Kinderbetreuung unterstützen. Wir waren wieder einmal sehr beeindruckt von der Stärke und der Lebensfreude der Mutter – trotz aller Schwierigkeiten, die sie in ihrem Leben meistern muss.

Fotos von Kupa und seiner Familie:

Ropa ist nun schon ein ziemlich großes Mädchen – bei unserem letzten Besuch wurde sie noch von ihrer Mutter am Rücken getragen. Sie ist ein ernstes und schüchternes Mädchen – was in Simbabwe üblich ist bei Kindern. Sie sind Besuch und neue – vor allem weiße Menschen nicht gewohnt. Auf den Fotos unten kann man erkennen, dass sie sich nicht ganz sicher über unseren Besuch war. Doch auch sie freute sich sehr über die tollen Geschenke ihrer Patenfamilie und fütterte ihre Puppe sofort mit der kleinen Milchflasche. Spielsachen haben die meisten Kinder dort fast keine – doch sie wusste sofort, was sie mit der Puppe machen kann, da sie erst vor ein paar Monaten ein Geschwisterchen bekommen hatte. Nun kann sie ihrer Puppe spielen, während sich die Mutter um das Baby kümmert.

Fotos von Ropa und ihrer Familie:

Wir bedanken uns herzlich für die großzügige Unterstützung der beiden Patenfamilien aus Tirol!

Wir durften außerdem beiden Familien jeweils ein Solarkid von Abiola übergeben, damit sie Licht in ihren Hütten haben und Geräte wie Handys aufladen können. Auch hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.

Wenn auch sie Pate werden wollen, können Sie sich gerne bei uns melden – sobald wir Kinder im „Faith Farm Children´s Home“ aufgenommen haben, werden wir wieder neue Patenschaften machen können. Mehr Informationen über unsere Patenschaften finden Sie HIER.